Die Herausforderung
Als einer der Erfinder des Verbundwerkstoffs Stahlbeton gilt Joseph Monier, der ab 1861 Pflanzkübel mit einer Eisengeflechtbewehrung herstellte. Seit dieser Zeit erlebte der Stahlbetonbau einen ungeheuren Aufschwung und bildet heute das Rückgrat einer weltweiten Bautechnik. Dabei gehen Stahl und Beton eine arbeitsteilige Verbindung ein, wobei der Stahl Zugkräfte und der Beton Druckkräfte überträgt. Der gleiche Temperaturausdehnungskoeffizient beider Materialen ist Garant für die unverbrüchliche Verbindung beider Werkstoffe untereinander. Aus dem Stahlbau sind filigrane Fachwerkträger als sogenannte R-Träger bekannt, bei denen zwei, auf Abstand zueinander angeordnete Gurtstäbe jeweils durch Schweißverbindungen mit einem zusammenhängenden Stabzug aus Rundstahl verschweißt werden. Kann ein Fachwerkträger ohne Schweißverbindungen zwischen den Gurten und den Füllstäben hergestellt werden?
Die Erfindung
Bei einem RES-Doppelverbundträger nehmen z.B. zwei offenkammerige Stahlhohlprofile mit einem C-förmigen Querschnitt einen Stabzug aus Rundstahl auf, wobei der Beton als Füllbeton jeweils die Kammer des Hohlprofils ausfüllt und eine kraftschlüssige Verbindung zwischen den Gurtstäben und dem Diagonalenzug herstellt. Werden die Hohlprofile abstandslos aneinander gefügt, wird eine Hohlraumdecke mit einem installierbaren Hohlraum gebildet.
Die Vorteile
- Ersatz einer aufwendigen Schweißverbindung an einem Fachwerkträger durch Verguss mit Beton
- Wirtschaftliches Herstellungsverfahren für Leichtbauträger
- Verbesserter Brandschutz
Die Anwendungen
- Fachwerkträger unterschiedlichster Spannweite
- Installierbarer Hohlraum für eine weitspannende Geschossdecke
- Herstellung einer Hohlraumdecke mit Gurten aus Stahlbetonplatten